[EICLUSt] Mailingliste der Eichsfelder Linux User Group wieder online
Niels Dettenbach
nd at syndicat.com
Do Mär 20 16:04:15 CET 2008
Hallo Maik,
vielen Dank für Deine Mail.
Am Donnerstag 06 März 2008 schrieb Maik Pietzuch:
> Hallo Niels,
> Ich mein die Zeit so vor ca. 1,5 Jahren, da waren glaub ich so ein paar
> Sachen die ich nichtmal ansatzweise verstanden habe.
Das geht jedem so - sei es nur bei den erste Schritten - sei es noch nach
vielen Jahren bei neuer / spezieller Software.
> Wenn das so ist, ich bin " normaler Anwender", dann kanste mich wieder auf
> die Liste setzen.
Tu dies idealerweise selbst:
http://eichsfeld.net/mailman/listinfo/linuxnode
> Kenn ich. Wie ich das hasse.
...
> Manchmal ja, aber meine Kiste läuft z.Z. sehr gut.
Das ist schön - aber zufrieden scheinst Du nicht gerade zu sein? Gut Laufen
heisst vielleicht nicht immer auch - "gut bedienbar" - oder "gut nutzbar"...
> Leider aber auch nicht dazu um sich irgendwelche Codes zu suchen damit man
> Multimedia Dateien abspielen kann. Hat ne Weile gedauert bis ich das bei
> Suse hin bekommen habe.
Nun,
genau das problem habe ich mit Windows XP aktuell gehabt. Um zwei Avis (eines
auf Vista auf DVD gebraten sowie eines mit einem speziellen Codec versehenen)
abspielen zu können, habe ich mich halb tot gesucht, mehrere ominöse
Lizenzverträge eingehen und abnicken müssen bis ich allein eines der beiden
Videos habe abspielen können (dann übringens mit VLC, weil der Windows media
Player den Codec nicht wollte). Beim anderen scheiterte es am UDF
Filesystem - den offiziellen Standard hat Microsoft einfach mal
derart "verbessert", das derart unter Vista gebrannte DVDs nicht mehr unter
XP abspielbar sind (siehe dazu offizielle Microsoft Websites...). Tolle butne
Microsoft Welt...
Einen Codec kannst Du wie ich erfinden - mich dann freuen, wenn er bei anderen
nicht zu öffnen ist. Mit meinem guten alten mediaplayer unter Linux bekomme
ich definitiv ein Vielfaches an Formaten und Streams auf als im MS
Mediaplayer. Der kann ja nicht mal Real (zumindest ich hab ihn nicht dazu
überreden können) - ein Format, für das es über 190.000.000 kompatible
Endgeräte im Umlauf gibt (weil MS es als bösen Wettbewerber für die
schlechteren Microsoft Streaming Formate sieht).
Vielleicht bin ich aber nur zu blöd für Windows....
> U-Kubuntu kenne ich das kann man sogar unter Win installieren, mit Wubi.
> Hab gerade was neues auf Live CD PC-Linux 2007 zum Ausprobieren.
> Hab aber nicht wirklich Lust was neues zu installieren. Wie gesagt Suse
> läuft recht stabil.
Mir leuchtet nicht ganz ein, warum man ein Linux unter Windows installieren
kann oder sollte (andersherum schon eher, weil das Dank Xen effizient und
nahezu/ohne Overhead realisierbar ist)?....
> Muß man das bei Suse machen?
Ja,
meines Wissens nach kann man nicht einfach durch Paketaktualisierung z.B. aus
einem SuSe 8.2 ein aktuelles SuSe machen. Irgendwann kommt man an einen
Punkt, an dem man um eine Neuinstallation (bei Windows "Update" o. "Upgrade"
genannt) nicht umhin kommt. Auch kann man nicht so einfach Pakete aus
verschiedenen Versionsständen mischen.
> Gentoo kenne ich nicht,aber Probieren geht über Studieren.
Ja, und studieren braucht man dafür auch nicht ;)
>
> Ne,ich meine mehr so auf der Komandoebene oder wie ich einen WLAN Stick zum
> laufen bekomme.
Bei modernen Distributionen benötigt man nicht zwingend die Shell um ein WLAN
zu konfigurieren - je nach Distribution oder auch Windowmanager liegen dafür
veischiedene, komfortable grafische Tools bei.
Möchte (oder muss man) dennoch auf der Shell zum Ziel kommen - dann gibt es
folgende Befehle, solange es kein "semikaputter" Stick von z.B. der Telekom
ist (Sinus USB), der eine kaputte Firmware hat:
Ist die Hardware erkannt und der Treiber eingebunden, was bei jeder modernen
ordentlichen Disktribution bei USB o. PCMCIA selbsttätig schon beim
Einstecken / Booten passieren sollte, musst Du lediglich Dein(e) WLAN(s)
konfigurieren.
WLAN:
iwlist
iwconfig
ev. noch:
iwpriv
iwspy
Mit z.B. "kismet" schnüffelst Du Dein gesamtes WLAN-Umfeld ab.
IP-Netzwerk:
ip
oder
ifconfig und
route
Mit " -h" oder " --help" hinter dem jew. Befehl erhältst Du eine
Bedienanleitung.
Mit: "man <Befehl>" bekommst Du dessen Handbuchseite.
Weisst Du nicht ganz, wie WLAN funktioniert, dann schau in Google nach
z.B: "howto gentoo wlan", "howto debian wlan", "howto linux wlan"
>
> Glaub ich dir, schön wenn du alle Programme die du benötigst für Linux
> bekommst.
Ja.
Bei Spezialanwendungen für (sehr kleine) Kundenkreise ist dies sicher (noch)
nicht immer möglich - hier bekommt man häufig halt nur Windows Varianten. Um
mit Adobe Photoshop Dateien zu hantieren muss ich zuweilen auch mal auf
Photoshop zurückgreifen - unter Linux per Wine emuliert.
Häufig hört man aus den Entwicklerstuben "namhaften" Softwareproduzenten (z.B.
DMS Produzenten), das man dort lediglich Windows bieten könne, weil man auf
die MS-SQL Datenbank setze. MS-SQL sei zwar nicht schnell und auch recht
ineffizient, liesse sich aber billiger programmieren denn dafür bekommt man
die Programmierer sehr preiswert umgeschult und Microsoft-zertifiziert vom
Arbeitsamt. Das nötige mehr an Hardware muss ja der Kunde kaufen und
bezahlen...
Hat man wirklich mal eine verfrickelte Software, die wirklich nur auf Windows
läuft, nehme ich auch mal ein Windows XP "im Fenster" - da muss dann Xen oder
VMware herhalten.
Momentan betrifft dies bei mir lediglich eine einzige Anwendung: eine Java-GUI
(!?! Java - sollte doch plattformunabhängig sein?!?) eines Allot
Bandwidthmanagers, die - Dank "umsichtiger Programmierer" nur auf der uralten
Java-JRE 1.3x funktioniert. Die JRE hat Sun aber aus dem Downloadarchiv
genommen, da sie sehr sicherheitskritische probleme hatte. Der
Gerätehersteller hat nur noch eine Windows Version zum Download parat -
typisches Windows-Anwender-Problem halt. Ich sehe ehrlich nicht ein, warum
ich mir dafür dauerhaft eine Windows Installation halten soll. Da das gerät
eh bald augemusert wird, wird ein Packeteer gekauft, der eine einfache
Weboberfläche hat, die selbst vom Handy aus bedienbar ist - also einfach ganz
ohne Windows....
Mac Usern geht es hier nicht sehr viel anders - dennoch gibt es davon nicht
gerade wenige weltweit.
Mittlerweile bieten eigentlich alle vernünftigen Softwarehersteller portierte
oder gar native Linux / Unix Versionen an. Da Mac OS X ja selbst auch auf
netBSD basiert, hält sich der Mehraufwand für Entwickler in Grenzen.
Selbst bei Bundeseinrichtungen wie der Bundesdruckerei scheint man Anwendungen
für Verwaltungen auf Unix zu stricken (z.B. Pass beantragen - z.B. in Perl
und Java), die dann lediglich noch unter Windows zum Installieren gebracht
werden, damit si auf jeder kleinen ländlichen Kommunalverwaltung installiert
werden kann.
Soweit...
Beste Grüße und ein paar erholsame, schöne Ostertage,
Niels.
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Niels Dettenbach
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